Wir, Gehörlose und Hörgeschädigte, benötigen soziale Kompetenz.

Sozial-kommunikative Kompetenzen bedeuten,

kommunikativ und kooperativ selbstorganisiert zu handeln, d.h., sich mit anderen kreativ auseinander- und zusammenzusetzen, sich gruppen- und beziehungsorientiert zu verhalten und dabei neue Pläne, Aufgaben und Ziele zu entwickeln.

Was ist eigentlich soziale Kompetenz?

Durch erlernte soziale Kompetenz lassen sich Vorurteile überwinden, die Perspektive wechseln, Erfolgskriterien in Frage stellen, innovativ denken und handeln, Flexibilität in ungewohnten und extremen Situationen zeigen, soziales Engagement kennen lernen und Nutzen daraus ziehen.

Jeder profitiert von sozialer Kompetenz, der bereit ist, einmal die Seite zu wechseln und die TÜREN zu ÖFFNEN zu neuen Lebensbereichen und Zugang zu Kommunikation zu öffnen, zu barrierefreier Kultur und Umwelt, zum allgemeinen, täglichen Leben und Lebensbereichen.

Soziale Kompetenz

kann man nicht auf der Schulbank lernen. Man muss sie selbst erfahren. Nur, wer die Erfahrung gemacht hat, wie die »andere Seite« des Lebens aussieht, wer Bedürftigkeit, Behinderung und Krankheit (Gehörlose und Hörbehinderte) gesehen hat, ist in der Lage, soziale Verantwortung in sein Denken und Handeln (Kommunikation / Verständigung) zu integrieren.

Führungskräfte, die Menschen motivieren und in Arbeitsabläufe einsetzen, brauchen dieses Wissen, um erfolgreich zu sein. Wer Menschen und ihr Verhalten nicht verstehen kann, ist unfähig, sie zu führen. Umgekehrt: wer Menschen versteht oder kommuniziert, ist auch dank seiner sozialen Kompetenz in der Lage, sie zu effektiver Leistung anzuleiten.

Unter sozialer Kompetenz fasst man daher alle die Eigenschaften zusammen, die ein Mensch haben muss, um mit seinen Mitmenschen erfolgreich kommunizieren und umgehen oder sich bilden und verstehen zu können.

Durch TÜREN ÖFFNEN wird Lernen ermöglicht.

Zum Beispiel:

  • auch in extremen Situationen handlungsfähig zu bleiben
  • Zwischenmenschliche Probleme leichter zu verstehen, Blockaden zu lösen und Verständigkeit durch Kommunikation zu entwickeln
  • Trotz eines Mitgefühls konsequent zu handeln
  • Flexibilität in ungewohnten und schwierigen Situationen zu beweisen
  • Die Fähigkeit zu entwickeln, eigene Wertvorstellungen kritisch zu hinterfragen
  • Vorurteilsfrei, tolerant und offen den Ausgegrenzten, Behinderten, sozial Schwachen oder Behinderten zu begegnen
  • Erfahrungen im Umgang mit »schwierigen« Menschen oder Betroffenen zu sammeln

 

Viele Hörende möchten für uns keine Kommunikationsmittel bewilligen, uns nicht unterstützen. Dadurch bleibt Kommunikation für uns ein Problem. Wir möchten mehr leisten und normaler leben, aber das können wir ohne Hilfe nicht!

Die Ursache für dieses Nichtanerkenntnis liegt nicht bei uns, sondern bei Sachbearbeiter(innen) der angerufenen Ämter und Institutionen.

Für uns ist sehr wichtig, mehr Anerkennung bei der Förderung oder Unterstützung  zur Bewilligung von Kommunikationshilfen zu bekommen.  Mit einem PC oder Laptop oder anderen Hilfsmitteln können wir barrierefrei mit anderen Bereichen sowie mit normalen hörenden Welten kommunizieren.

Wir wollen lernen,

  • TÜREN ZU ÖFFNEN oder neue Möglichkeiten zu schaffen
  • Einfühlungsvermögen und Durchsetzungsfähigkeit in Einklang zu bringen
  • Innovatives Denken zu entwickeln

TÜREN zu ÖFFNEN, bringt Führungskräfte hinsichtlich der Kommunikation in eine für sie ungewohnte Umgebung und konfrontiert sie dort mit völlig neuen Aufgabenstellungen.


Unsere Politik hat schon vor Jahren für behinderte, gehörlose und hörbehinderte Menschen in einem Pilotprojekt ein Persönliches Budget erschaffen, um ein selbstbestimmtes Leben trotz Sinnesbehinderung zu fördern.

Jetzt haben wir ein Persönliches Budget. Das sollen wir nutzen, um Nachteile und Kommunikationsbarrieren während der Kommunikation mit anderen Hörgeschädigten und/oder der hörenden Umwelt zu überwinden.

Ein Persönliches Budget (PB) ermöglicht  gehörlosen und hörbehinderten Menschen Zugang zu Kommunikation.

Gehörlose und hörbehinderte Menschen stoßen nach wie vor auf eine Vielzahl von Barrieren hinsichtlich der Kommunikation.

Um gehörlosen und hörbehinderten Menschen den Zugang zur gesamten barrierefreien Kommunikation zu ermöglichen und zu erleichtern, fordert die »Initiative Schlüssel für Alle e.V. «, allen ohne Ausnahme Zugang zum Allgemeingut Kommunikation – ganz gleich in welcher Form – als unverzichtbares Mittel zwischenmenschlicher Verständigung zu gewähren.

 

www.initiative-schluessel-fuer-alle.de

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