Kommunikation Hörbehinderter verbessern

Veröffentlicht am Donnerstag, 13. Juni 2013 von Ottmar Miles-Paul

 

Maria Michalk
© Laurence Chaperon

 

Berlin (kobinet) Vor 25 Jahren beschloss das Europaparlament am 17. Juni 1988, die jeweilige nationale
Gebärdensprache in den Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft als vollwertige Sprache anzuerkennen. In Deutschland gilt die Gebärdensprache seit elf Jahren als offizielle Sprache. Für die Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Maria Michalk bedarf es darüber hinaus vieler weiterer Initiativen damit gehörlose Menschen gleichberechtigt mit Menschen ohne Behinderung zusammen leben und arbeiten können.

 

So ist auch die Gebärdensprache elementar für die gesellschaftliche Teilhabe der rund 200.000 gehörlosen Menschen in Deutschland. Gehörlose Menschen sind weitgehend auf Assistenz angewiesen, um selbstständig ihre Angelegenheiten regeln zu können.

 

Mit dem Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) aus dem Jahr 2002 haben Menschen mit Hörbehinderung und ihre Verbände einen wichtigen Meilenstein erreicht. Seitdem ist die deutsche Gebärdensprache als eigenständige Sprache und Kommunikationsform anerkannt.

 

Wer eine Hör- oder Sprachbehinderung hat, hat ein Anrecht auf Kommunikationshilfe wie etwa Gebärdensprach-  oder Schriftdolmetscher. Doch die Erfahrungen der Betroffenen zeigen, dass Gesetz und Praxis vielerorts bis heute auseinanderklaffen. Deshalb möchten wir die Betroffenen ermutigen, Kommunikationshelfer in Anspruch zu nehmen", erklärte Maria Michalk.

 

In ihrem Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention habe sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, alle öffentlich zugänglichen Informations- und Kommunikationssysteme barrierefrei zu gestalten. Die Verabschiedung der Barrierefreien Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0), die Übersetzungen in Gebärdensprache für Internetseiten des Bundes vorsieht, war ein wichtiger Schritt. "Viele weitere Initiativen sind nötig, insbesondere auch für den Zugang zu Bildungseinrichtungen. Dann können gehörlose Menschen in Zukunft gleichberechtigt mit Menschen ohne Behinderung leben und arbeiten", so Maria Michalk.

 

Am 14. Juni findet in Berlin unter dem Motto "Gebärdensprache macht stark - 25 Jahre Gebärdensprache in Europa" eine Demonstration für das Recht auf Gebärdensprache ab 14.00 Uhr vom Platz der Republik zum Gehörlosenzentrum Berlin in der Friedrichstraße 12 statt.

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